Samstag, 30. Mai 2009

Der Weg war das Ziel

Liebe Blog-LeserInnen!

Vor gut einem Jahr sind wir in unser Abenteuer gestartet. Der Weg war das Ziel und der Weg war weit. Aber alle Muehe hat sich gelohnt! Wir haben viele liebe Menschen kennengelernt, sagenhafte Landschaften erlebt, kulturelle Highlights besucht und jede Menge Eindruecke gewonnen. Nun sind wir am Ende der Reise angelangt.

Wie ihr sehen koennt, geht es uns immer noch ausgezeichnet.
Ein paar Eindruecke aus dem Outback.

Im Mulerannie Outback Pub.



Annette hat einen Verehrer.



Joerg hat Geburtstag.



Elmar hat Waschtag notwendig.



Natuerlich gibt es auch von Sumatra und Australien noch viele sehenswerte Bilder, die wir euch auch nicht vorenthalten wollen. Aber gut Ding will Weile haben und darum bitten wir euch um noch ein wenig Geduld.

Elmar wird die letzten Tage nutzen, seine Verwandten in und um Brisbane zu besuchen. Annette und Joerg machen Urlaub vom Reisen und fahren die "Sunshine Coast" hinauf - vielleicht bis ans "Cape York".

Schoen, dass ihr uns auf unserem Weg begleitet habt. Auf ein baldiges Wiedersehen,
Eure AJE

Freitag, 29. Mai 2009

Wissenswertes zur Verschiffung von Dili nach Darwin

Einziger Spediteur, der die Route Dili-Darwin bedient, ist "Perkins".

Achtung: die homepage von "Perkins" gibt nicht zuverlässig Auskunft über die Abfahrtszeiten der Schiffe. Die erfährt man am besten direkt beim Agenten - leider oft nur mehr als kurzfristig. Also Zeit in Dili einplanen!

Agent von "Perkins" in Dili ist

SDV Logistics
P.O.Box 398
East Timor
+67-0-3322818

Ansprechpartner ist Rafael Ribeiro, der leider nicht gut auf "overlander" zu sprechen ist.

Kosten für einen 20-Fuß-Container: 894.- US$


Zuverlässiger und hilfsbereiter Ansprechpartner fuer die Reinigung der Motorräder:



Prozedere in Darwin

- bei "Perkins" vorsprechen und Hafengebühren bezahlen

- Termin mit Zoll und Quarantäne vereinbaren, 15 min. Inspektion kosten 40.-AUD, 1
Stunde pro Motorrad einplanen

- ohne TÜV keine Zulassung (38,50 AUD) und ohne Zulassung keine Versicherung (3
Monate 160.- AUD), also Termin bei MOT vereinbaren

Auf nach Darwin!

Unsere Tage in "Dili" sind mit der Organisation der Moped-Verschiffung nach "Darwin" gefuellt. Der einzige Agent, der, in Zusammenarbeit mit der australischen Reederei „Perkins“ eine Verbindung nach „Darwin“ unterhaelt, ist "SDV". Diese Monopolstellung bekommt man bei den Verhandlungen mit dem zustaendigen Abteilungsleiter deutlich zu spueren. Aussagen werden zurueckgezogen, Motorradreisende verunglimpft und Moeglichkeiten werden uns vorenthalten. Leider kann uns auch "Perkins" selbst nicht helfen. Man kenne die Probleme, es gaebe aber keine andere Moeglichkeit. Also Augen zu und durch, auch wenn es extra kostet: Geld, Nerven und jede Menge Selbstbeherrschung!

Im Buero von "SDV"



Wenigstens haben wir Glueck und finden den idealen Partner fuer die Reinigung der Motorraeder. Die australischen Quarantaene-Bestimmungen sehen vor, dass die „bikes“ blitzsauber sein muessen. Am besten, wie gerade aus dem Laden.

Um 08 Uhr morgens beginnen wir bei "Troy" mit dem Zerlegen und Reinigen der Mopeds.























Naechtlicher Besuch



Um 01.30 Uhr morgens des darauffolgenden Tages sind die Mopeds nach unserer Ansicht endlich sauber genug und wieder zusammengesetzt. Erstaunlich! Anders als bei IKEA ist keine Schraube, Mutter, Beilagscheibe uebrig geblieben oder fehlt. Funktionieren tut auch alles wieder. Zum Glueck!



16 lange Stunden am Stueck verbringen wir bei Troy auf dem Hof mit Zerlegen, Reinigen und wieder Montieren. Als wir weit nach Mitternacht ins Bett fallen, sind wir voellig erledigt, stinken nach Reinigungsmitteln sowie Benzin und haben aufgequollene Haende und Fuesse.

Und dennoch haetten wir es nie soweit geschafft, wenn uns Troy nicht noch unter die Arme gegriffen haette. Seit vielen Jahren reinigt er die Fahrzeuge fuer das australische Militaer und kennt sich aus. Er kuemmert sich um die Felgen, sorgt mit seiner Extra-Hochdruckduese fuer die Grobreinigung, organisiert unsere Verpflegung und chauffiert uns des naechtens noch nach „Hause“, weil es in „Dili“ nach Einbruch der Dunkelheit keine Taxis mehr gibt.

Am naechsten Morgen laedt er die „bikes“ auf seinen Truck und faehrt sie uns quer durch "Dili" zum Container, wo wir sie verzurren. Waehrend dieser Prozedur beruehren die Mopeds nicht mehr den Boden.















Bei der zweiten Fuhre sind Bjoern und "Dolly" dran.









Troy findet immer wieder noch etwas Dreck und putzt bis zur letzten Minute.











Dann kommt der Zoll und verschliesst den Container mit einem Siegel.
Doppelt geschafft!

Elmar, Joerg, Annette, Troy (in original australischer Tracht) und Bjoern.



Danke, Troy, du warst unser Retter in der Not!
"No worries, mate", wuerde "Troy" antworten.

Fuer all diejenigen, die mal mit dem gleichen Anliegen wie wir nach "Dili" kommen:



Erschoepft und erleichtert geht es zurueck zu "Tracey".

Film ab!

Dienstag, 26. Mai 2009

Timor Leste - Eine junge Nation



Noch 150 km bis „Dili“, East Timor. Hinter „Atambua“ muessen wir alle Nase lang nach dem Weg zur Grenze fragen. Kein Schild weist den Weg und die Strasse verkommt zu einem unscheinbaren Straesschen. Schliesslich fahren uns zwei Soldaten auf einer Motocross-Maschine voraus. Dass dies die Hauptverbindung von West nach Ost ist, haetten wir sonst nie geglaubt!

Der Grenzuebergang liegt direkt am Strand. Das ist doch mal ein Arbeitsplatz!



Die Abwicklung der Grenzformalitaeten in Indonesien dauert keine Viertelstunde. Wir werden mit Handschlag verabschiedet.

Auf der anderen Seite dauert das Ganze etwas laenger. Die Dame von der Einwanderungsbehoerde will uns fuer 30 $ nur 15 Tage gewaehren. Wir koennten ja bei Bedarf das Visum in „Dili“ verlaengern. Fuer nochmals 35 $. Das ist Geldschneiderei! Wir seien doch reich, sagt sie. Ist das so? Wir wissen, dass ein 30-Tage-Visum 30 $ kostet. Das will uns die Dame aber nur ausstellen, wenn wir nachweisen koennen, dass wir Geld haben. Das Leben in "Dili" sei teuer und man muesse sich absichern. Laecherlich! Wir verlangen den entsprechenden Gesetzestext zu lesen. Noch waehrend der Beamte sucht, legen wir unsere Kreditkarten vor und schon ist „der Kas bissen“. 30 Tage fuer 30 $. Geht doch!





Zum Abschluss noch ein Erinnerungsphoto und los geht es entlang der Nordkueste von "Timor Leste" nach "Dili".







Bei diesen Strassenverhaeltnissen ist Vorsicht geboten und es heisst auf der Hut zu sein. Besonders tueckisch ist das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten, hervorgerufen durch die vielen Baeume am Strassenrand.

Ob dieser Graben wohl von Wegelagerern stammt? Gesehen haben wir keine!



Die Fahrt nach „Dili“ ist wunderschoen. Die Strasse fuehrt immer entlang der Kueste, meist direkt am tuerkis schimmernden Wasser entlang. An manchen Stellen ist sie ausgewaschen, weggespuelt oder einfach nur schlecht, aber im Grunde gut zu fahren.

Die Ortschaften entlang der Strasse erinnern auch hier an ein Freilichtmuseum.



"Timor Leste" ist auf Grund seiner portugiesischen kolonialen Vergangenheit ueberwiegend katholischer Glaubensrichtung.



Die Menschen sind aeusserst freundlich und froehlich.









Tankstelle



Kurz vor "Dili" reisst bei der "Dicken" noch der Kupplungszug. Die Reparatur ist eine Angelegenheit von lediglich 30 Minuten. Schoenes Plaetzchen - schade, dass wir keine Brotzeit dabei haben!













Schliesslich kommen wir in "Dili", der Haupstadt von "Timor Leste" an. Hier gibt es noch weniger Infrastruktur als im Westen von Timor, dem indonesischen Teil. Auswirkungen des Buergerkrieges. Als das indonesische Militaer das Land 1999 verliess, wurde zerstoert, was zu zerstoeren war. Mit Hilfe der UN wird seither versucht, die notwendige Infrastruktur wieder aufzubauen. Und seit der Unabhaengigkeit 2002 unterstuetzen Programme der UN den Aufbau eines demokratischen Rechtssystems, die Einrichtung sozialer Systeme, den Aufbau von Bildungseinrichtungen und die Ausbildung der Beamten. Leider keimten nach der Unabhaengigkeit unter den Politikern alte Rivalitaeten wieder auf, die 2006 zu heftigen Ausschreitungen fuehrten. Kein Frieden fuer „Timor Leste“? Die jungen Leute beklagen die Arbeitslosigkeit. Aber wer will schon in einem Land investieren, in dem keine Ruhe herrscht?

Die UN Praesenz ist ueberall in "Dili" zu sehen.
Vor allem nach Feierabend, wenn bestimmte Bars und Restaurants voll sind mit UN Mitarbeitern. Man mischt sich nicht mit der einheimischen Bevoelkerung. Ist auch schwierig, wenn die mit durchschnittlich 85 US Cent am Tag ueberleben und in der Kneipe ein Bier 5 $US kostet ...





Die Bevoelkerung scheint die UN-Praesenz nicht zu stoeren. Sie gehen ihren gewohnten Taetigkeiten nach. Viele verdienen ihren Lebensunterhalt an den UN-lern.





















Wir wohnen bei „Tracey“. Auch sie arbeitet fuer die UN. Leider haben wir nur wenig Zeit miteinander, sodass wir nicht auf alle Fragen, die uns beschaeftigen, Antworten bekommen.

Vielen Dank noch einmal, Tracey, fuer deine Gastfreundschaft, Offenheit und Unkompliziertheit!