Seit mehr als 40.000 Jahren bewohnen Aborigines verschiedener Clans die "Cape York Peninsula". Die Ankunft europaeischer Siedler 1864 bedeutet einen grossen Einschnitt in deren Lebensweise und Traditionen.
Anfang der zwanziger Jahre wird den Ureinwohnern jegliches Recht auf Selbstbestimmung entzogen. Sie werden ohne Ruecksicht auf Familienbande und Clanzugehoerigkeit in die Obhut von Missionen gegeben. Kuestenbewohner geraten ins Landesinnere, Bewohner der Mitte an die Kueste. Der Verlust der traditionellen Lebensweise und Nahrung und die Krankheiten der Weissen fuehrt zu einer dramatischen Reduzierung der Population. Erst 1967 werden die Ureinwohner als vollwertige Buerger anerkannt und erhalten das Wahlrecht.
Der Goldrausch von 1870 bringt noch mehr Weisse und ausserdem Chinesen ins Land. Die Viehindustrie entwickelt sich.
Waehrend des Zweiten Weltkrieges sind Tausende amerikanischer und australischer Soldaten auf der Peninsula stationiert.
Seit Beginn der neunziger Jahre kaempfen die Aborigines fuer die Rueckgabe ihrer urspruenglichen Siedlungsgebiete. Viele davon sind Teil der heutigen Nationalparks und werden von beiden Seiten gemeinsam gefuehrt.
Fuer die Fahrt hinauf ans "Cape York" mieten wir uns in "Cairns" ein Allradfahrzeug. Wir wollen die "Dicke" und unsere Nerven schonen und Spass haben beim Fahren!
Auf dem Campingplatz lernen wir 4 Biker kennen: Ray, Jeff, Ian und Nigel. Sie kommen gerade "von oben" zurueck und geben uns wertvolle Tipps.
Entlang der Kuestenstrasse geht es gen Norden.
Am Strand von "Port Douglas"
Eine alte kabelgefuehrte Faehre bringt uns hinueber in den "Daintree National Park", "where the reef meets the rainforest". Hier findet man den aeltesten, zusammenhaengenden Regenwald der Erde.
Der beruehmte "Bloomfield Track" fuehrt von "Cape Tribulation" bis "Cooktown". Wir bewaeltigen erste Furten und lernen die Moeglichkeiten des Autos kennen.
Die erste Nacht schlafen wir im Auto.
"Cooktown" war einmal Australiens zweitgroesster Hafen, als Tausende zu den Goldfeldern am "Palmer River" stroemten, um hier ihr Glueck zu zuchen (1872-75). Waehrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt aus Angst vor Angriffen der Japaner evakuiert und nur wenige kamen zurueck.
Blick vom Leuchturm ueber den "Endeavour River"
Im "James Cook Museum" in "Cooktown" kann man nachlesen, dass der Kapitaen im Jahre 1770 ganze 48 Tage lang hier vor Anker lag, um Reparaturen an der "Endeavour" durchfuehren zu lassen.
In dieser Zeit begannen "Joseph Banks" (Botaniker) und "Daniel Solander" mit ihrer Sammlung botanischer Spezies, die zusammen mit "Sydney Parkinsons" Zeichnungen, Australiens Flora und Fauna der Welt bekannt machten, z.B. das Kaenguruh (ganggaru).
Der Kapitaen hoechstpersoenlich
Strandgut
Ueber den "Battle Camp Track" erreichen wir den "Lakefield National Park". Er ist Queenslands groesster Nationalpark.
Kuestenregionen, Mangroven- und Eukalyptuswaelder, Buschland, Termitenhuegel und zahlreiche Fluesse sind hier vertreten. Seit 1879 wird mit Hilfe der Ureinwohner erfolgreich Viehwirtschaft betrieben.
Unsere Campnachbarn vom "Chili Beach" fragen uns, ob wir den "Old Telegraph Track" nicht im Tandem fahren wollen. Aber gern! So lernen wir Amanda und Roelof aus Sydney kennen.
Internetcafe
Der "Track" folgt der ehem. Telegrafenlinie, die 1887 in Betrieb genommen wurde. Alle 100-170 km wurden Relaistationen einegrichtet, die die kodierten Meldungen weiterleiteten. Die sog. "linesmen" (Linienmaenner), fuehrten Reparaturen durch und sorgten dafuer, dass die Linie frei von Unkraut blieb. Das war vor allem nach der Regenzeit eine Arbeit von mehreren Monaten.
Waehrend des zweiten Weltkrieges wurden die bisher zwei Draehte auf sechs aufgestockt. Nun war Radio moeglich. Die letzte Meldung wurde 1962 gesendet. Heute ist die ehem. Servicestrasse ein Eldorado fuer 4WD-Enthusiasten.
Start ist beim "Archer River Roadhouse". Die "Strasse" gleicht einem Feldweg, ist einspurig und fuehrt durch Wald, Buschland und Regenwald.
Oft ist die Fahrspur ausgewaschen, mal ist es sandig, mal felsig - aber auf jeden Fall ist es abenteuerlich!
Dazu kommen zahlreiche Furten. Die Prozedur ist immer dieselbe: aussteigen, durchwaten, Fahrlinie besprechen und dann los.
Paparazzi
Die "Isabella Falls" laden zum Duschen ein.
Die Ein- und Ausfahrten sind das eigentlich Schwierige. Die Ufer sind meist erodiert und tiefe Schlagloecher oder Felsen erschweren das Befahren zusaetzlich.
Die "Gunshot Crossing" ist eine der gefuerchtesten Querungen. Der sog. "Chicken Run" (= fuer Weicheier) ist nichts fuer uns, ...
und auch die "Toyota Alley" lassen wir links liegen, ...
... wir fahren hier entlang!
Danach sind wir reif fuer ein Bad in den "Eliot Falls". Roelof springt als erster ins kuehle Nass. Juchu!
Nachtwaechter im Toilettenblock auf dem Campingplatz: ein "Green Tree Frog"
Tag 2 auf dem "OTT"
Inzwischen Routine: runter ...
rueber ...
oder durch ...
und wieder rauf.
Oder auch nicht! Der "Sargent" geht baden und der Kapitaen verlaesst das sinkende Schiff ...
Danke Roelof!
Das Ueberqueren des "Jardine River" ist aeusserst gefaehrlich und nur noch per Faehre moeglich. Offiziell zumindest.
Und dann sind wir endlich da - am "Tip", dem noerdlichsten Punkt Australiens! Was fuer ein Gefuehl!
Unser Camp am "Tip": "Loyalty Beach"
Und weil wir heute vor 1 Jahr, und Amanda und Roelof heute vor einem Monat losgefahren sind, feiern wir das bei einem typisch australischen "BBQ". Es gibt "Haehnchen suedafrikanisch" und Champagner. Guten Appetit!
"Steve", ein radelnder Englaender, sucht eine Mitfahrgelegenheit und so machen wir uns gemeinsam auf den Rueckweg.
Diesmal nehmen wir den sog. noerdlichen und suedlichen Bypass. Diese Strasse wurde gebaut, als man die alten Telegrafenmasten durch moderne Sendetuerme ersetzte.
Mittagspause bei den "Fruit Bat Falls"
Ja, wer wohnt denn hier?
"Laura" ist bekannt fuer die Wandmalereien der Aborigines vom Stamm der "Quinkan". Eine 2,5 stuendige Wanderung fuehrt uns zu insgesamt drei Gallerien. Die Bilder sind vor etwa 37.000 Jahren entstanden und zeigen Geister, Totems und Menschen.
Hier trennen sich unsere Wege. Steve sitzt wieder auf. Gute Fahrt und danke, fuer das leckere Abendessen!
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