Kappadokien - Schweizer Kaese oder Schlumpfhausen

Eine ganze Woche lang nehmen wir uns Zeit fuer Kappadokien. Das liegt quasi mitten in der Tuerkei. Hier haben Zeit und Wetter eine wundersame Felsenlandschaft gebildet und Menschen, vornehmlich Christen, haben die poroese Eigenschaft des Gesteins genutzt, um Behausungen, Kirchen und ganze Untergrundstaedte, allesamt Hoehlen, aus dem Fels zu hauen.

In den Taelern Kappadokiens kann man wunderbar wandern und sich, dank schlechter Ausschilderung, auch wunderbar verlaufen. Wir unternehmen zahlreiche solcher Wanderungen und sind taeglich bis zu 6 Stunden auf schmalen, sandigen Pfaden unterwegs, rauf und runter.

Unten in den Taelern ist es angenehm kuehl und haeufig wird auf kleinstem Raum Obst und auch Wein angebaut. Im Vorbeigehen greifen wir schon einmal zu und lassen uns die Aepfel und Weintrauben schmecken.






Findige Burschen haben einen provisorischen Teegarten eingerichtet und bieten Tee und kalte Getraenke an. Der reinste Paradiesgarten!







Aber auch sonst schmeckt es uns gut. Joerg verwoehnt uns diese Woche mit leckersten Kreationen!

Eine Tagestour fuehrt uns ins bekannte Ihlara-Tal. Elmar organisiert einen Charterbus und rekrutiert auf unserem Campingplatz gerade genug Mitfahrer, um jeden Platz zu fuellen (als Belohnung darf er sich in Neuseeland bei Rachel und Andrew einen Kiwi-Burger abholen und zwei Freunde mitbringen ...).


















Joerg befreit im Ihlara Tal einen stoerrischen Esel aus seiner Verhedderung (und stinkt den restlichen Tag nach Esel).








Wir durchwandern die volle Laenge des Tales (14 km) und bekommen abends, am Ausgang noch eine private Fuehrung eines ehemaligen Audi-Mitarbeiters aus Ingolstadt.










Die Einheimischen sind extrem gastfreundlich und hilfsbereit. Man fuehlt sich immer und ueberall gerne willkommen : "Hos geldiniz! Willkommen in der Tuerkei!", und das, obwohl wir mitten im Ramadan stecken. Ausserdem fuehlen wir uns zu keinem Zeitpunkt unsicher. Der Standardspruch der allgegenwartigen Souvenirhaendler lautet: "Hello! How are you? Where are you from?" Dann versuchen sie einem in der entsprechenden Sprache ihre Waren zu verkaufen.






Aber auch von oben ist der Anblick der Feenkamine, wie die Felsen auch genannt werden, oder Schlumpfhaeuser, wie wir sie getauft haben, atemberaubend schoen. Da wundert es einen nicht, dass viele Ballonfahrer das grosse Geschaeft mit den Touristen witterten und sich hier ansiedelten. Ab sieben Uhr morgens hoert man das regelmaessige "Gasgeben" und wagt man dann einen verschlafenen Blick nach draussen, ist der Himmel voll bunter Ballone: bis zu 20 Stueck haben wir gezaehlt!

Unser Campingplatz (Kaya Camping) ist die reinste Infoboerse. Hier treffen jeden Tag weitere Langzeitreisende ein, ob per pedes, per Fahrrad, Auto oder Motorrad. Abends wird in der Gemeinschaftskueche gekocht, gegessen und berichtet oder - so wie gestern abend - gefeiert und zu tief ins Kappdokische Weinglas geschaut. Unsere Truppe kommt aus England, Schottland, den USA, Neuseeland und Tschechien. An dieser Stelle sei nochmal dem Hans Oberreiter gedankt, fuer das Glas (vom tschechischen Papa selbstgebrannten) Schnaps am letzten Abend! Unser Fazit: Kappadokien ist mehr als nur einen Abstecher wert!