Reise auf Zeit, weil wir, wenn wir in ein paar Tagen wieder den naechsten Pass über das Kackar Gebirge nach Ostanatolien nehmen, für laengere Zeit wieder in den trockenen Hochebenen der Osttürkei und schliesslich des İran sein werden.
Die "Türkische Schweiz" ist ein Elmarscher Neologismus, aber er passt auf das Kackar Gebirge, zwischen georgischer Grenze, dem Schwarzen Meer und dem ostanatolischen Plateau. İmposante Berge bis zu 4000 Meter hoch, grüne Berghaenge, bunte Blumenwiesen, einsame Bergdoerfer. Ein erheblicher Anteil der Bevoelkerung in dieser Gegend sind Lasen oder Hemsin. Sie fallen durch ihre bunten Kleider und Trachten auf.
Kurz vor Trabzon übernachten wir noch einmal und besichtigen am naechsten Morgen das ehemalige Marienkloster von Sumela, das, aehnlich den Klöstern von Meteora in Griechenland, malerisch hoch oben am Felsen haengt.
Dann sind wir am Schwarzen Meer. Die Küstenstrasse in östlicher Richtung hat ausser einigen stockdunklen und nicht enden wollenden Strassentunneln nicht viel zu bieten. Dafür aber auch keine Touristenburgen.
Laesst man den Blick allerdings die Haenge hinaufschweifen, findet der Betrachter hübsche Haeuser und das üppige Grün der allgegenwaertigen Teepflanzen.
Das Wetter ist trüb und regnerisch, dennoch beschliessen wir ins Kackar-Gebirge hinauf zu fahren. İm Bergdorf Ayder finden wir eine gemütliche Pension und lernen Sagee und Avivit aus İsrael und Karsten aus Erfurt kennen.
Bei strahlendem Sonnenschein unternehmen wir zwei wunderbare Bergtouren zu einem Gebirgsee und erliegen dem Charme der Schweizer Alpen mitten in der Türkei: maechtige Gipfel, sattgrüne Hochweiden auf denen gerade der weisse Krokus blüht, Rododendron waechst, grasende Kühe, Steinalmen und Holzhaeuser aus laengst vergangenen Tagen und zahnlose Alte mit wettergegerbten Gesichtern.
Die Strasse war so was von schlecht, dass man sich dieses Verkehrszeichen getrost haette sparen koennen.
Der unglaublichste Fussballplatz den wir je gesehen haben. Auf 2500 Meter! Wenn die Türkei mal eine WM oder EM bekommen sollte, das Stadion von Avusor Spor waere unser Favorit für das Endspiel.
Auch hier hat es wieder findige Burschen die uns ihren Cay andrehen wollen.
Wahnsinn! Überall Enzian. Man schafft es kaum nicht darauf zu treten. İn den Alpen unvorstellbar. Es sind einfach noch weniger / kaum Bergsteiger hier unterwegs.
Die Bewohner der höher gelegenen Bergdörfer werden per Minibus versorgt. Hier werden nicht nur Personen, sondern auch Lebensmittel, Post, Geld oder die reparierte Uhr eines Bergbauern transportiert. Die Fahrt über eine abenteuerliche Schotterstrasse hinauf ins 11 km entfernte Avusor ist ein echtes Erlebnis! Das ist eben auch Türkei!
Elmar besteigt noch zwei Gipfelchen (3125 & 2451 m) und geniesst die herrliche Aussicht auf den Kackar Dagi (3932 m) auf der einen Seite und das Schwarze Meer auf der anderen. Das alles zwischen dramatischen Wolken.
Nach der Bergtour entspannen wir uns im Hammam.
Die Wirtin bekocht uns abends mit Spezialitaeten der Region. Viel Kohl aus dem eigenen Garten.
Da uns das Geld ausgeht und es eine Spülmaschiene gibt, muss Annette unsere Zeche durch Stricken abgelten.
A picture especially for Betül!
Durch die Aufstauung des Coruh werden viele Ortschaften und das bezaubernde Coruh Tal verschwinden. Wir haben es auf alle Faelle noch gesehen und bestaunt. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange.
4 Kommentare:
Hallo Bürschi, Annette und Elmar.
Wie geht es euch? Habt ihr schönes Wetter? Bitte schreibt mir zurück, euer Maxi
Hallo Bürschi, heute ist deine Karte angekommen. Von meinem Freund kam auch eine aus der Türkei, beide am selben Tag. Dein Maxi
Juste un petit bonjour... les photos sont magnifiques...
Christel
Mei Elmar dürr bist geworden. Vermisst du die Bayrische Küche a bissel oder?
Viele Grüße aus Rosenheim
Carlos + Hilde
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