Samstag, 11. Oktober 2008

Persischer Golf - Bandaris, Buerokratie, Beamte und Behoerden

Eine 650 Kilometer lange Etappe fuehrt uns von Shiraz nach Bandar-e Abbas am persischen Golf. Wir fahren von 1500 Meter auf Meereshoehe, verlassen das angenehme herbstliche iranische Klima und werden von der heissen Schwuele der Bandari Region erschlagen. Die Fahrt ist nur wenig abwechslungsreich. Erst kurz vor dem Ziel wird es interessant. Die Gebirge sind ganz unterschiedlich aufgefaltet. Sehr bizarr - ein Paradies fuer Geologen! 







Die Hotelsuche entpuppt sich als schwierig. Viele Hotels sind ausgebucht. In einer Hafenstadt wie Bandar-e Abbas gibt es viele Geschaeftsleute. Schliesslich finden wir ein einfaches aber sehr preiswertes Gaestehaus (11 $ fuer das Vierbett-Zimmer...). Kaum geduscht sind wir sofort wieder Schweiss gebadet, so schwuel ist es hier. Ein kurzer Rundgang durch die Stadt macht uns schnell klar: hier wollen wir nicht unnoetig verweilen - hoffentlich muessen wir nicht tagelang auf ein Schiff warten!

Am naechsten Morgen fahren wir mit dem Taxi zur Faehrgesellschaft. Kurz vor zehn sitzen wir bei Hussein in Zimmer 29 und lassen uns die Moeglichkeiten erklaeren. Entweder uebermorgen mit dem Schnellboot hinueber nach Sharjah (4 Stunden) oder noch heute abend mit dem Cargoschiff (12 Stunden) - dann aber Vollgas und ruckizucki durch den Zoll! Wir koennen unser Glueck kaum fassen. Umgehend fahren wir zum Hotel, packen unsere sieben Sachen zusammen und kehren zur Faehrgesellschaft zurueck. Ein Agent begleitet uns an den Hafen und hilft uns die Buerokratie zu bewaeltigen. Ohne diesen Herren waeren wir hilflos. Nahezu 8 Stunden dauert die Prozedur. Gegen 20 Uhr gehen wir schliesslich an Bord und sagen dem Iran Lebewohl.

Warten, warten und wieder warten.





Wir sind die einzigen Passagiere an Bord.



Offiziell ist der Faehrverkehr in die VAE eingestellt. Es gibt keinen festen Fahrplan. Je nachdem, in welchem iranischen Abfahrtshafen genug Ladung vorliegt, wird mal von Bandar-e Abbas oder Bandar-e Lenghe oder ... aus gefahren. Privatleute werden nur auf Anfrage mitgenommen. Jetzt ist uns auch klar, warum wir von unterwegs aus keine zuverlaessigen Informationen bekommen konnten!

Joerg haette die LKW am liebsten selbst eingeparkt.



Schliesslich sind auch die Mopeds verstaut.



Auf Wiedersehen Iran ... Hoffentlich.



Die Crew-Mitglieder sind sehr zuvorkommend. Annette kann / darf ENDLICH die Zwangsverkleidung ablegen und wir bekommen sogar Abendessen serviert! Das letzte mal Kebap. Das Schiff wurde als Autofaehre gebaut und verfuegt ueber einen grossen Aufenthaltsraum mit Sitzen und Baenken. Wir machen es uns bequem und lassen uns in den Schlaf schaukeln. Im Laufe der Nacht schaukelt es ganz schoen ...

Nach einem herzhaften Fruehstueck laedt uns der Kapitaen auf die Bruecke ein.



Vor uns liegt die Skyline des Emirates Sharjah, ein Nachbaremirat von Dubai. Jetzt sind wir bald da!


 
Und taeglich gruesst das Murmeltier .... Warten, Behoerden, Stempel, zahlen, warten, Stempel, ..... Doch mehr davon im naechsten Post.

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