Samstag, 11. Oktober 2008

Yazd - Oase am Rande der Wuesten Dasht-e Kavir und Dasht-e Lut

Die heutige Fahrt fuehrt entlang der Wueste Dasht-e Kavir. Flaches karges Land, knoechelhhohes Gestruepp, hin und wieder ein aus Lehmhaeusern bestehendes Dorf. Annette ist uebernaechtigt und schlaeft die Haelfte der Zeit!



In Yazd finden wir tatsaechlich ein gemuetliches Zimmer in dem, uns von vielen Reisenden empfohlenen, Silk Road Hotel. Es ist im traditionellen Stil erbaut. Der Eingang ist in einer unscheinbaren Mauer, dahinter befindet sich ein gepflegter Innenhof mit Pflanzen, Wasserbecken und Sitzgelegenheiten. Die Zimmer liegen um den Innenhof herum und sind im orientalischen Stil gehalten. Hier fuehlen wir uns sofort wohl und hoffen nach den Strapazen von Esfahan auf ein paar entspannte Tage.




Noch beim Abladen des Gepaecks lernen wir Mark und Anita aus der Schweiz kennen und verabreden uns mit ihnen zum Abendessen auf der Dachterasse des Orient Hotels. Dort gibt es Open Buffet incl. Getraenke fuer nur 60.000 IR pro Person (ca. 4,50 Euro)!







Mark und Anita sind auch Motorradfahrer und haben schon viele interessante Reisen unternommen. Nun wollen sie fuer 5-6 Jahre unterwegs sein. Wir tauschen Tipps und Tricks aus, erzaehlen uns gegenseitig von unseren Erfahrungen und haben einen netten Abend zusammen.

Ausgeschlafen und gestaerkt mit echtem Filterkaffee nehmen wir uns heute die Altstadt von Yazd vor. Wir folgen dem im Reisefuehrer beschriebenen Rundweg durch die engen Gassen dieser Wuestenstadt und wie dort beschrieben, finden auch wir unseren Weg manchmal erst bei zweiten Anlauf. Die einfarbigen Lehmmauern, die die Hoefe umgeben, sind mannshoch, Strassennamen gibt es, wenn ueberhaupt, nur auf Farsi und so faellt die Orientierung schwer. 











Einzige Anhaltspunkte sind die Kuppeln der Moscheen oder die Windtuerme. Letztere lassen die Luft in den Innenhoefen zirkulieren. Antike Klimaanlagen sozusagen.











Den Nachmittag lassen wir im Hotel ausklingen



und kurz vor Sonnenuntergang ziehen Elmar und Joerg nochmal los, um zu fotografieren. Um diese Zeit ist das Licht am schoensten.












Am zweiten Tag erlaufen wir uns weitere Sehenswuerdigkeiten der Stadt.





Und wir kommen mit Diego ins Gespraech. Er wohnt auch im Silk Road Hotel. Der gelernte Mediziner aus Argentinien ist inzwischen auf der ganzen Welt in Sachen Silber unterwegs. "Was ist der Unterschied zwischen einem Weizenbier und einem Weissbier?" fragt er. Joerg und Elmar klaeren ihn gern auf, aus Ermangelung an Quellen aber leider ohne den praktischen Teil! 



Gemeinsam mieten wir am naechsten Tag ein Taxi, besuchen weitere Heiligtuemer der Zoroastrier (Feuertempel mit brennender Flamme, Tuerme des Schweigens: Die Zoroastrier verehren die 4 Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft. Um die Erde nicht zu verunreinigen, haben die Zoroastrier frueher ihre Toten in solchen offenen Tuermen aufbewahrt um die Knochen von Aasgeiern reinigen zu lassen. Die restlichen Gebeine sind dann begraben worden. Zoroanismus ist die urspruenglichste monotheistische Religion. Der Begruender Zartosht ist aus Masar -i Sharif im heutigen Afghanisten nach Persien gekommen und hat diese Religion verbreitet. Ihr Gott heisst Ahuramazda. Diese Religion gilt als der Vorlaeufer des Judentums, Christentums und Islam. Die ewige Flamme brennt seit mehreren hundert Jahren ununterbrochen.),



eine noch gut erhaltene aber in keinem Reisefuehrer beschriebene alte Lehmburg bei Mehriz (Sogar unser Taxifahrer kannte diese nicht und war dann von dem Anblick selbst erstaunt. Auf Grund von Renovierungsarbeiten war diese geschlossen. Also um die Burg rum aus dem Blickfeld des Taxlers und rueber ueber die Burgmauer. Der Taxler hat sich dann schon Sorgen gemacht wo wir so lange bleiben. Aber in dem Wirwarr der vielen Gassen und Lehmhaeuser gab es einfach zu viel zu entdecken.)





sowie eine ehemalige Karavanserei, heute ein teures Hotel. Schah Abas I. hat 999 solcher Karavansereien errichten lassen. Immer im Abstand von 30 km, das entsprach einer Tagesetappe. Erst nach zaehen Verhandlungen koennen wir den Preis fuer die Besichtigung und ein Glas Tee herunterhandeln. Innen ist es ruhig und kuehl. Die Zimmer sind durch schwere Stoffe abgetrennte Zellen. Schlafsaal der Luxusklasse, aber Romantik ade!







Saubere Arbeit!



Gruppenbild



Iranische Lehmputz- Mischanlage



F1 Stadtkurs von Yazd



Wieder 2 so Spassvoegel, oder Don Quichote und Sancho Pancho auf iranisch



In den Wuestenstaedten werden sogenannte Quanats angelegt. Das sind unterirdische Wasserleitungen mit leichtem Gefaelle. In den Orten kann dann durch einen Zugang das Wasser erreicht werden. Diese Quanats findet man ueberall.



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