Ueber das bezaubernde "Mysore" geht die Fahrt weiter nach "Udhagamandalam", oder kurz "Ooty", wie die Einwohner ihre kleine Stadt liebevoll nennen.
Typische indische Strasse.
Geordnetes Chaos an einer Bahnschranke.
Durch Zufall nehmen wir die kleine und idyllische Strasse durch den "Bandipur Nationalpark", die uns ueber 36 Serpentinen, oder 'hair pin bends", hinauf zur "Koenigin der Hill Stations" bringt. Dieser Nationalpark grenzt an die 3 Staaten von Karnataka, Kerale und Tamil Nadu. Wir sehen zwar jede Menge Damwild aber weder wilde Elefanten noch Tiger. Schade!
Ooty ist der zentrale Ort der "Nilgiri Blue Mountains" Hill Station. Diese Hill Stations sind von den britischen Kolonialherren etabliert worden, um im Sommer die Hitze in den kuehleren Hoehen besser ertragen zu koennen. Das Nilgiri Plateau liegt zwischen 2000 und 2500 Meter und bietet ganzjaehrig angenehme Temperaturen.
Wir finden eine saubere Unterkunft mit heimeligem Ambiente.
In Ooty hat es einen sehenswerten lokalen Markt.
Entsorgung einer Batterie!
Im wahrsten Sinne des Wortes: halsbrecherische Konstruktion.
Als wir vor unserer Pension absteigen, kommt gerade ein Team der Lokalpresse vorbei und interviewt uns interessiert. Und am naechsten Tag sind wir tatsaechlich in der Zeitung! Mit Foto! Da wir kein Tamil verstehen, bleibt uns der detaillierte Inhalt unbekannt.
Was frueher einmal ein pompoeser Kurort fuer die High Society war, ist heute eine sehr lebendige Kleinstadt, inmitten von tiefgruenen Teeplantagen. Ooty liegt auf rund 2200m Hoehe und abends ist es lausekalt. Vom Prunk der alten Tage ist nur noch wenig uebrig. Lediglich im Stadtteil "Charing Cross" finden sich noch Haeuser im Kolonialstil.
St.Stephen's Church
Natuerlich lassen wir es uns nicht entgehen, auf der Terrasse des ehemaligen Jagdschlosses des Maharadschas, "Fern Hills Palace" (heute ein Luxushotel), einen Drink zu nehmen. "Du sitzt aber aufrecht!", sagt Annette zu Heike. "Ja wenn ich schon nichts Standesgemaesses zum Anziehen dabei habe", meint diese, "muss ich mich wenigstens ordentlich benehmen."
Mit dem "Haus-Fuehrer" Anthony unternehmen wir eine ca. 12 km lange Wanderung durch die Umgebung. Zuerst geht es per Jeep zum Ausgangspunkt, dann ueber Schafweiden
und Teeplantagen
zu einem kleinen Dorf.
Die Inder sind nicht photoscheu. Zumeist laeuft es folgendermassen ab:
- "Photo please"
- Schnappschuss
- Ergebnis zeigen
- "10 Rupee" (leider auch das manchmal)
Wenn der Eismann kommt, versammeln sich alt und jung.
Die alpine Landschaft erinnert sehr an zuhause ... In einer alm-aehnlichen und urigen Kneipe essen wir lecker zu Mittag.
Anschliessend laufen wir zu einem Aussichtpunkt und am spaeten Nachmittag geht es per Bus zurueck nach Ooty. Ein gelungener Tag!
Heike und Elmar lassen es sich nicht nehmen, mit der beruehmten "Nilgiri Blue Mountain Railway" zu fahren. Diese Schmalspurbahn mit Schweizer Zahnstangensystem wurde zwischen 1890 und 1908 gebaut und von Teepflanzern und anderen Briten finanziert. Die steilsten Stuecke sind auch heute nur mit der Original-Dampflok befahrbar. Die Strecke ist 46 km lang, hat 16 Tunnel, 11 Bahnhoefe und 19 Bruecken und ueberwindet dabei 2000 Hoehenmeter. Die Fahrt dauert etwa 3,5 h. Zurueck kommt man mit dem Bus.
Bahnhof Ooty.
2. Klasse.
Zugfuehrer.
Ueber das Nilgiri Plateau bis Conoor zieht eine Diesellok den Zug.
In Conoor wird die Diesellok durch eine Dampflok mit Zahnstangensystem ersetzt.
Das schweizer Zahnstangensystem.
Jetzt geht es steil bergab.
Einige Passagiere sind weniger an der nostalgischen Fahrt interessiert,
andere geniessen diese sichtlich.
Man passiert mehrere kleine piktureske Bahnhoefe.
Ein schoenes Erlebnis! Man fuehlt sich in die britische Kolonialzeit zurueckversetzt.
Annette und Joerg besuchen das "Tea Museum". Das Nilgiri-Gebiet gehoert neben Darjeeling und Assam zu den groessten Teeanbaugebieten Indiens. Die ersten Pflanzen wurden aus China importiert. Geerntet wird das ganze Jahr ueber. Die hier angebauten Sorten lieben leichten Schatten. Deshalb werden zwischen die Teebuesche Silbereichen gepflanzt. Wird es zu frostig, werden die zarten jungen Teeblaetter zum Schutz mit dem Laub der Silbereichen bedeckt.
Wir erfahren auch, woher der englische Ausdruck "tip" (Trinkgeld) kommt. Um sicher zu gehen, dass man den Tee auch heiss serviert bekam, steckte man bei Betreten eines Teegartens ein paar Muenzen in einen Korb, "to insure prompt service".
Auf ungewoehnlicher Route: Ein Pfaelzer mit der Enfield von Deutschland nach Indien unterwegs. Die klassische Route ist umgekehrt und endet mit dem Import des Schmuckstueckes.
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