Freitag, 6. Februar 2009

Indien - Gesehen aus unterschiedlichen Perspektiven

Zu Beginn unserer Reise hielten wir oft inne und sagten zu uns:

"Mann, geht es uns gut!"

Und das sagten wir nicht nur, weil es uns der Moment angetan hatte. Nein, so machten wir uns regelmaessig bewusst, wie privilegiert wir sind, diese Reise unternehmen zu koennen. Es soll nicht zur Selbstverstaendlichkeit werden.

In Indien kommt uns dieser Satz nur noch selten ueber die Lippen und immer oefter zitieren wir Alona, die philippinische Haushaelterin unserer Gastgeber in Dubai, die uns unglaeubig gefragt hatte:

"Why do you want to go to India?" "Warum um Himmels willen, wollt ihr nach Indien?"

Liebe Alona, meistens wissen wir es selbst nicht.



Wie truegerisch doch die Perspektive sein kann!

Wir erhalten viele Kommentare und Rueckmeldungen ueber die schoenen Bilder. Das freut uns sehr. Allerdings gibt es in Indien immer 2 Perspektiven. Diejenige, die wir Euch in den Beitraegen zeigen, und dann immer noch eine zweite, naemlich wenn man die Kamera um 5 Grad nach unten neigt oder in Weitwinkelperspektive photografiert.





oder ...







Aehnlich verhaelt es sich auch mit dem beruehmten Taj Mahal in Agra. Um das zu verstehen, braucht man nicht einmal nach Indien zu fahren. Man stelle sich einfach den Koelner Dom auf einer riesigen Muellkippe vor ...

Inderjit Badhwar, Der Shikari (The chamber of perfumes)

"Wenn ich an Indien denke, sehe ich immer unsere im Dreck erstickenden Staedte vor mir. Das Schlimmste sind die Muellwagen, die durch die Strassen kriechen und den Abfall aufsammeln, aber auf dem Weg zu den Muellkippen holpern diese offenen Laster ueber unsere abscheulichen Strassen und verstreuen den Unrat wieder ueberall, und wenn sie auf der Kippe ankommen, sind sie leer und unsere Strassen sind schmutziger als zuvor."

...

"Und die Muellsammler erst mit ihren Schubkarren. Sie gehen von Haus zu Haus, und ihre Schubkarren laufen ueber und alles landet am Strassenrand, bevor sie am naechsten Haus sind. Und bis sie bei ihrem Muellwagen sind, haben die den ganzen Dreck ueber das Viertel verstreuet, das sie sauber halten sollten."



Indien stinkt zum Himmel!

Boese Zungen behaupten gar, man koenne Indien bereits beim Landeanflug aus 2 km Hoehe riechen ...
Elmar widerspricht: Es sind 5 km!

Wir sind der Meinung, die Kuehe gehoeren auf das Land und / oder auf den Grill, jedenfalls nicht in die Staedte, wo sie unentwegt stinkende Tretmienen produzieren oder Plastiktueten fressen.



Ob kleine oder grosse Notdurft, ganz egal, der Inder verrichtet diese grundsaetzlich immer und ueberall.





Besonders ekelhaft empfinden wir das ewige Spucken. Da muss man als Fussgaenger ganz schoen auf der Hut sein! Und auch beim Ueberholen von Bussen gilt: ruck-zuck vorbei oder Visier vorsichtshalber schliessen! Inder kauen und spucken den lieben langen Tag und hinterlassen nicht nur auf der Strasse haessliche Spuren. Auch die Innenwaende der Busse sind betroffen - eine richtige Sauerei ist das!







Kaum einer hat hier (mehr) Rueckspiegel und wenn doch, dann werden sie nicht benuetzt. Wer ueberholen will, muss hupen. Was auf der Landstrasse noch sinnvoll sein mag, artet in der Stadt zu einem wilden Hupkonzert aus. Es wird sogar gehupt, wenn die Fahrbahn frei ist! Das verstehe, wer will. Uns jedenfalls tut nach einem Tag in der Stadt hoellisch der Kopf weh! Elmar geht nur noch mit Ohrenstoepseln durch die Strassen. Schuetzt vor Laerm und nervenden Indern.





Traurig aber wahr!

Diese Bruecke sollte bald der ganze Stolz von Hampi und Anegondi sein. Nach 12 Jahren Bauzeit sollte das Bauwerk in den naechsten Monaten fertiggestellt werden und Anegondi endlich an die Welt anschliessen. Zwei Tage nachdem wir den Fluss fast unterhalb der Bruecke per Schilfboot ueberquert haben, stuerzt sie ein. 4 Tote, zahlreiche Verletzte. Diese Tragoedie ist beispielhaft fuer indische Arbeitsqualitaet und -ausfuehrung. Ungelernte Arbeitskraefte verwenden minderwertiges Material. Das ist billig und fuellt den sowieso schon prallen Geldbbeutel der Politiker. Wir sind uns einig: der Bauschutt wird nun bis in alle Ewigkeit im UNESCO Weltkulturerbe liegen bleiben.

Traurig aber wahr!







Kommentar Annette:

Indien ist bunt und faszinierend - keine Frage.
Indien ist schmutzig und stinkt - auch keine Frage.
In Indien gibt es viel zu viele arme Menschen, ohne jegliche Chance - traurige Wahrheit.
Indien hat mich manchmal viel Ueberwindung und Nerven gekostet - ich hab's ueberlebt.
Indien hat mir bewusst gemacht, wie gut ich es in Deutschland habe - es schadet also nicht, Indien gesehen zu haben.
Und dem lieben Gott danke ich dafuer, dass er uns in Indien alle seine Schutzengel zur Verfuegung gestellt hat.



Kommentar Joerg:

Ja, wer wollte denn eigentlich nach Indien - ICH !!!

Bei den oft sehr widerspruechlichen Aussagen von Indienreisenden wollte ich mir schon lange mal ein eigenes Bild von diesem Land machen und feststellen, was an der oft zitierten Aussage "Entweder man liebt Indien oder man hasst es" dran ist:

Liebe oder hasse ich Indien nun? Keines von beiden - Indien ist eben wie es ist und wird deshalb ganz sicher nicht mein Lieblingsland. Einmal gesehen und gut. Zurueckkommen werde ich sicher nicht !!!



Kommentar Elmar:

Was mir an Indien gefallen hat?
Dass uns die Heike besuchen gekommen ist!

Warum wir in Indien gewesen sind?
Weil es auf unserem Weg nach Australien liegt!

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