Das Sultanat Oman ist flaechenmaessig etwa so gross wie die Bundesrepublik, mit 7 Einwohnern pro km2 (220 BRD) aber nur sehr duenn besiedelt. Natur pur also! Man findet eindrucksvolle Bergregionen - das Hajar Gebirge z. B. ist das hoechste der arabischen Golflaender -, traumhafte Straende und zerklueftete Kuestenlinien, Ruinen antiker Grabstaetten und Siedlungen, lebhafte Basare und die tieforangen Sandduenen. Wer also Spass daran hat, mit einem Allradfahrzeug trockene Flusstaeler zu erkunden, wer davon traeumt, einmal in einem Beduinencamp zu uebernachten, wer gern durch die Ruinen alter Lehmdoerfer streift - kurz, wer Lust auf einen Abenteuerurlaub mit Erholungsfaktor hat - fuer den ist der Oman genau das richtige Land.
Symbiose von Tradition und Moderne
Als Sultan Qaboos 1970 die Regierungsgeschaefte uebernahm, gab es ihm Oman drei Knabenschulen, ein Krankenhaus, ein Hotel, ein Postamt und genau 10 km asphaltierte Strasse, und die fuehrte zum Palast. Es gab weder fliessendes Wasser noch Strom, weder Radio noch Fernsehen und der Besitz von Buechern war ebenso verboten wie das Tragen von Sonnenbrillen.
Die Menschen lebten von Landwirtschaft und Fischerei, von Handel und Handwerk. Das Jahr 1970 war der Beginn der sog. "Omanischen Renaissance". Innerhlab von 30 Jahren gelang es Sultan Qaboos, mit Hilfe der Einnahmen aus dem Oelgeschaeft und einer Armee von hauptsaechlich indischen Gastarbeitern und auslaendischen Experten, das Land aus dem Mittelalter in das 21. Jahrhundert zu fuehren. Bis heute wird in schulische Bildung, Gesundheitswesen, Verkehr, Wirtschaft, Tourismus und den Naturschutz investiert. Und gleichzeitig bemueht man sich um die Erhaltung des nationalen Erbes und Kulturgutes.
Von Dubai aus fahren wir zunaechst die Halbinsel Musandam an, eine omanische Enklave, eingebettet zwischen den VAE, dem Persisch- Arabischen Golf, der Strasse von Hormuz und dem Golf von Oman. An der Grenze muessen wir fuer die Ausreise 25 dh (5 Euro) bezahlen, das Visum fuer den Oman kostet uns je 6 Ro (12 Euro). Auch eine Versicherung fuer die Motorraeder koennen wir abschliessen. Der Versicherungsangestellte stellt die Frage des Tages: "Ist des Nummernschild bei den Motorraedern vorne oder hinten angebracht?" Auch sonst macht er den Eindruck als ob er erst kuerzlich von seinen Ziegen an diesen Posten versetzt worden ist. Wohl weil solche Posten, bei denen man sich die Finger nicht schmutzig macht, nur von "Locals" besetzt werden und weil der Papa die Vitamin B Spritze angesetzt hat.
Unsere ersten omanischen Kilometer fuehren entlang der Kueste, die Sonne strahlt vom blauen Himmel, das Wasser schimmert tuerkis und wir passieren einen Strand nach dem anderen. Die Landschaft aehnelt den Fjorden Norwegens.
Im Hauptort Khasab besorgen wir Lebensmittel und wagen uns dann ueber eine Schotterpiste in den Khor Najd. Das ist nur einer von vielen traumhaften Fjorden, die man hier oben im Norden findet. Wir schlagen unsere Zelte unten am Strand auf, nehmen eine "Meerdusche" und sitzen spaeter gemuetlich um unser Lagerfeuer. Ein herrlicher Einstieg in drei wunderbare Wochen Oman!
In den naechsten Tagen unternehmen wir mehr oder weniger abenteuerliche Ausfluege: ueber eine sandige Passtrasse
vorbei am Sayh-Plateau
hinauf auf den Jebel Harim (2087m),
eine Dhau Cruise in den Fjord Khaur Ash Shamm mit Gelegenheit zum Schnorcheln und der Begleitung von Delphinen
und eine Halbinsel- Rundfahrt mit Besichtigung des Bukha Fort sowie des angrenzenden arabischen Friedhofes,
der ca. 2000 Jahre alten Felsenritzungen im Wadi Qadah,
und Besuch des sehr informativen und interessant gestalteten Museums im Khasab Castle.
Als wir gerade unsere Dhau Cruise buchen, stuermt Tom in den Laden, aufgeregt wie ein kleines Kind, fragt, ob wir auch Motorrad- Weltreisende seien und ob wir uns am Abend sehen koennten. Er sei Schweizer, fuhr vor zweieinhalb Jahren los, die Welt zu sehen. Nun arbeitet er seit 1,5 Jahren fuer Extra Divers Oman. Gesagt getan, abends treffen wir ihn auf der Basis und schon sind wir eingeladen bei ihm, Luise und Sven im Mitarbeiterhaus zu uebernachten. Wir bleiben zwei Naechte - es gibt einfach viel zu viele Informationen auszutauschen, Geschirr zu spuelen und - Bier!!!
Elmar spielt abends mit Einheimischen am Strand Fussball und ist danach ziemlich platt. Da Joerg und Annette nicht mitspielen wollen, muss die Partie Oman - Deutschland abgesagt werden und Elmar darf als Gastspieler bei der omanischen Auswahl teilnehmen.
Dienstag, 25. November 2008
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