Das letzte Dorf im Wadi ist ein typisches Oasendorf. Wo immer man die Wueste bewaessert, gruent und blueht es. Hier werden auf terrassierten Gartenparzellen Dattelpalmen, Limonen, Mangos, Tabak, Mais, Reis und Tierfutter angebaut. Besonders die Dattelpalme ist ein wichtiges Anbauprodukt. Ihr Nutzen ist so vielseitig. Nicht umsonst heisst sie im Volksmund auch “Baum des Lebens”. Ihre Fruechte haben einen hohen Naehrwert und koennen lange gelagert werden. Ihr Holz wurde und wird zum Hausbau oder als Brennmaterial verwendet. Aus den Palmwedeln stellt man Seile, Matten, Koerbe, Saecke, Taschen, Fischreusen, Fischerboote und Huetten her. Die Kerne der Datteln werden zu Oel gepresst oder zu Kaffe-Ersatz gemahlen.
Vom Parkplatz beim Dorf laufen wir entlang dem Bewaesserungskanal (falaj) hinauf zu den Pools. Sie liegen idyllisch eingebettet zwischen den rund gewaschenen Felsen und bluehenden, mannshohen Oleanderbueschen.
“Falaj” kommt von “teilen”. Das im Gestein der Berge gelagerte Wasser wird ueber Kanaele zu den Terrassen geleitet. Kleine Tore teilen den Kanal in Rinnen. Je nach Wasserrecht, stehen einem Oasenbauern ein oder mehrere Tore zu. Die Zeiten, zu denen Wasser in die Rinnen geleitet wird, sind nach einem traditionellen Rotationssystem einer Sonnenuhr festgelegt.
Zur Bewaeltigung der Besuchermassen hat man Wege angelegt und einen Kiosk errichtet. Leider fehlen Sanitaeranlagen und Muellbehaelter. Das ist hier oft so. Eine Schande, denn so werden schoene Plaetz haeufig zu Muellkippen.
Wir laufen ein Stueck weiter in das Wadi hinein und finden einen ruhigeren Pool. Ideal fuer ein erfrischendes Bad – doch halt: Das Wasser ist ja warm! Eine Laune der Natur. Das Wasser kommt aus einer weiter oben gelegenen Hoehle. Die Temperatur in der Hoehle ist hoch und erwaermt das Wasser. Fliessend Warmwasser mitten im Wadi – wer haette das gedacht!
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