Montag, 2. März 2009

Ereignisreiches Vang Vieng

Die Weiterfahrt nach "Vang Vieng" bleibt gebirgig. Auf den Bergkaemmen liegen kleine Doerfer. Warum eines wohlhabender erscheint als ein anderes, koennen wir nicht herausfinden.





Auch hier viel Brandrodung, zum Teil fahren wir mitten durch die Brandherde. Da kommen uns zwei Motorradfahrer entgegen: Walli und Manni aus Ravensburg. So klein ist die Welt!





Wir folgen ihrer Empfehlung und mieten uns etwas ausserhalb des Ortszentrums von Vang Vieng ein. Koennte auch in Suedtirol sein, oder?



"Vang Vieng" liegt malerisch zwischen Mekong, Reisfeldern und bizarren, zum Teil bewaldeten Karstfelsen. Der Ort selbst hat keinerlei Charakter. Alles wirkt irgendwie zusammengewuerfelt. Eine Kneipe nach der anderen, Gaestehaeuser, Souvenirshops, Tourveranstalter und Internet-Cafes. Warum man hierher kommt? Die ersten Touristen kamen wegen der Natur, heute ist Party angesagt. Und "Friends" glotzen den lieben langen Tag. Ja wers mag!

Am Vormittag schlaeft man seinen Rausch aus, nachmittags laesst man sich auf einem ueberdimensionalen Schwimmreifen den Fluss hinabtreiben und am Abend sorgt man fuer Nachschub in Sachen Alkohol und raucht die ein oder andere Tuete. Wir geniessen unser "Betthupferl-Bier" lieber auf unserer Veranda!

Weil Joerg schon seit ein paar Tagen das Gefuehl hat, dass sich unser Motorrad (die 'Dicke') schwer schalten laesst und inzwischen klackernde Geraeusche hinzugekommen sind, wechselt er das Getriebeoel. Und das scheint dringend noetig, ist das was herauskommt, doch rabenschwarz und dickfluessig.

Bei der Probefahrt klackert es noch immer. Naja, denken wir, muss sich eben erst noch verteilen. Guter Dinge, aber im Nachhinein gesehen ziemlich leichtsinnig, starten wir auf eine Tagestour auf die gegenueberliegende Flussseite. Wir wollen den im Reisefuehrer beschriebenen Rundweg fahren und die "Phu Kham-Hoehle" besichtigen. In der Hoehle soll sich ein Buddha-Schrein befinden und eine Lagune zum Baden einladen.











Gesagt, getan. Zunaechst ueber die Bruecke - zum "Farang"-Preis - und dann ueber eine holprige Schotterstrasse bis zur Hoehle. Der Buddha ist da, die Lagune nicht. Sie liegt unterhalb der Hoehle - laotisches Freibad!







Etwa 20 km vom Ort entfernt, beginnt die Dicke wieder zu klackern. Wir beschliessen lieber umzukehren, als hier im Nirgendwo liegen zu bleiben.



In diesem Moment blockieren die Raeder und nichts geht mehr. Na prima!





Mit viel Muehe gelingt es Joerg und Elmar den neutralen Gang einzulegen. Nun koennen wir sie wenigstens schieben. Waehrend Joerg mit der Maschine zurueckbleibt, sitze ich bei Elmar auf. Wir wollen versuchen im letzten Dorf einen Pickup zu organisieren.

Mit Haenden und Fuessen versuchen wir einem Bauern begreiflich zu machen, dass wir eigentlich mit zwei Motorraedern unterwegs sind, und eines davon fahruntuechtig irgendwo dort hinten in den Feldern steht. Bald ist das halbe Dorf versammelt.







Aber erst als ein alter Mann auftaucht, der als einziger im Dorf Englisch zu sprechen scheint, kommt Schwung in die Sache. Man einigt sich auf einen Preis und los geht's.



Auf halber Strecke kommen uns Joerg und die "Dicke" auf eben so einem "Traktor" entgegen. Ein hilfsbereiter Laote hat kurzerhand sein Holz abgeladen, seine Kinder nach Hause geschickt und nimmt nun einen Umweg in Kauf, um uns zu fahren.



Bauer 1 freut sich ueber den freien Abend und das Trinkgeld und kehrt um. Annette steigt zu Joerg auf den Anhaenger und weiter geht's.







Mit Einbruch der Dunkelheit sind wir zurueck am Gaestehaus. Nochmal gut gegangen!

Aber was nun? Joerg und Elmar glauben an einen Getriebeschaden. Das waere echt Sch...e!!! Bei "Pan' Place" (gefuehrt von einem Englaender und seiner Thai-Frau) fragen wir nach einer Werkstatt bzw. Transportmoeglichkeit in die Hauptstadt "Vientiane". Sie versprechen, sich schlau zu machen und vertroesten uns auf den naechsten Tag.
Gleich morgens kaufen wir eine SIM-Card und erledigen einige Telefonate. Sowohl ADAC als auch der BMW-Mobilitaetsservice erstatten anfallende Kosten nur europaweit. Immerhin koennen wir ueber letztere fuer den naechsten Tag einen Abschleppwagen an die thailaendische Grenze bestellen. Denn eines versichert man uns: eine entsprechend ausgestattete Werkstatt finden wir nur in Bangkok! Mist, das hatten wir bereits befuerchtet!

Auf der Suche nach einem Transporter nach "Vientiane" zur Grenze kommen wir mit einem Spirituosenhaendler ins Gespraech. Nach zaehen Verhandlungen willigt er ein, uns seinen Pickup um 17 Uhr auf den Hof zu stellen, damit wir die "Dicke" noch heute abend verladen koennen und morgen fruehzeitig loskommen.



Nun brauchen wir also "nur noch" eine gute Werkstatt! Guter Dinge packen wir um. Elmar wird "unsere" Tour wie geplant fortsetzen. In Bangkok wollen wir uns wieder treffen. Vielleicht trifft Elmar in Vientiane wieder auf Bjoern. Von Bjoern hatten wir schon viel gehoert, er war mit Len in Zentralasien unterwegs, bis wir ihn schliesslich in "Luang Prabang" zufaellig persoenlich kennenlernten. So klein ist die Welt...

Fernab der anderen Touristen lassen wir uns abends in einer winzigen Strassenkneipe nieder und essen, wie schon so oft, Nudelsuppe. Ein grosse Schuessel voll heisser Bruehe mit Glasnudeln, oder gelben Nudeln, Fleisch, Fisch und Gemuese. Schon in Thailand haben wir gern Suppe gegessen. Salz und Fluessigkeit - wichtig bei diesen Temperaturen! Und sie schmeckt immer anders!

"Henkersmahlzeit"



Man heisst uns herzlichst willkommen und bald fliesst das Bier in Stroemen. Joerg und Elmar lassen sich ihre Suppe von den Jungs nach laotischer Art wuerzen - very spicy!!! Brennt mindestens zweimal. Und obwohl wir kein Lao und unsere Gastgeber kein Englisch sprechen, amuesieren wir uns koestlich!



Morgen starten wir ins Ungewisse.

Joerg und Annette: Schaffen wir es, die Dicke allein ueber die Freundschaftsbruecke hinueber nach Thailand zu schieben? Wird der Abschleppwagen vor Ort sein? Wann werden wir unser Ziel erreichen? Was fehlt ihr wirklich und wie lange werden wir in Bangkok festsitzen? ...

Und Elmar: Wann wird er Annette und Joerg wiedertreffen? Soll er das Visum fuer Kambodscha in "Vientiane" besorgen oder erst an der Grenze? ...

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Elmar,
alles Gute zu Deinem "Thai"-Urlaub. Hoffentlich hast Du ihn würdig feiern können, vielleicht ne "Thai-Massage",... Zumindest wünschen wir Dir eine super schöne Weiterreise und viel Spass und Gesundheit. Vielleicht hat Dich die sms gestern auch erreicht! Liebe Grüße, Jutta und Ecki

Anonym hat gesagt…

Hi, Ihr Lieben,
Eure Arbeitspause sei Euch vergönnt - vorausgesetzt, dass Annette dann fleißig nacharbeitet ...!
Schööön, die neuen Fotos - und man merkt, dass es Euch nach Indien jetzt wieder deutlich besser gefällt!?
Eine superschöne Zeit weiterhin,
alles Gute,
ich freu mich auf die Fortsetzung!
Ingrid H.

Anonym hat gesagt…

Liebes Geburtstagskind, von uns alles, alles Liebe zum Geburtstag, wenn auch etwas verspätet, dafür drücken wir dich in Gedanken um so mehr. Maxi will wissen, ob Du Geschenke bekommen hast?
Die Arbeitspause werden wir schweren Herzens akzeptieren, es sei Euch geönnt. Ganz liebe Grüße an Annette und Bürschi, passt auf Euch auf und weiterhin eine wunderschöne Zeit.
Eure 4 vom Ammersee

Anonym hat gesagt…

Bonjour Elmar,

Je te souhaite (avec un peu de retard, désolée), un très bon anniversaire !!!

A bientôt,

Christel

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr Drei,
jetzt ist es aber genug mit Eurer Arbeitspause! Bei uns herrscht seit Wochen kaltes und feuchtes Schmuddelwetter. Außerdem haben wir eine schlimme Wirtschaftkrise. Das allerschlimmste aber ist, daß wir schon lange keinen Reisebericht mehr von Euch bekommen haben, der uns Daheimgebliebene auch etwas erfreuen könnte! Ein paar bunte Bilder aus Südasien lassen uns vielleicht hoffen, daß auch wir endlich Frühling bekommen.
Gruß Mäx